Essstörungen

veröffentlicht bis 06.06.2024
Onlinekurs Dieses Angebot findet digital statt.
Termine 18.04.2023
25.04.2023
02.05.2023
09.05.2023
16.05.2023
23.05.2023
30.05.2023
06.06.2023
Zeitaufwand 12 Stunden
Kosten 280,00 €
Voraussetzung keine
Abschluss Fachfortbildungsnachweis
Ansprechpartner Frau Dr. Nicole Justen
URL des Kurses Details beim Anbieter
Anmelde-URL des Kurses Direkte Anmeldung beim Anbieter

 

BildungsgutscheinFörderfähig nach Fachkursprogramm des ESF
Jak. A.

 

Beschreibung
Betroffene würdevoll begleiten in Beratung, Therapie & Heilpraxis
Essstörungen gehören zu den psychischen Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate. Allein schon deshalb sind wir als Therapeut*innen und Heilpraktiker*innen dazu aufgefordert, uns intensiv damit zu befassen.

Haben Sie sich auch schon einmal gefragt, warum es Menschen mit Essstörungen so schwerfällt, mit dem gestörten Essverhalten aufzuhören? Wie es so schwer sein kann, ein bisschen mehr oder weniger oder anders zu essen? Ist Ihnen bewusst, dass Sie sehr wahrscheinlich eine oder sogar mehrere Personen kennen, von denen Ihnen nicht bekannt ist, dass sie an einer Essstörung leiden?

Essstörungen sind in den meistens Fällen unsichtbar. Das irritiert Sie? Sie haben gedacht, das sieht man den Betroffenen doch sofort an? Sie wollen mehr über dieses Thema erfahren und darüber, wie Sie als Berater*in, Therapeutin, Heilpraktiker*in oder Interessierte Betroffene begleiten und unterstützen können? Dann ist der Kurs für Sie genau richtig.

Kurszie:
Im Kurs lernen Sie, wie Sie Menschen mit Essstörungen würdevoll auf ihrem Heilungsweg begleiten und unterstützen können. Sie werden ein grundlegendes Verständnis der Bedeutung von Essstörungen für die Betroffenen entwickeln können. Das gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Sichtweise und Unterstützungsangebote nicht nur auf deren essgestörtes Verhalten zu beziehen, sondern auf das innere Erleben der betroffenen Person.

Damit können Sie einen Raum schaffen, in dem Vertrauen, Zuversicht und Mut entstehen können, den die Betroffenen brauchen, um sich den hinter der Essstörung verborgenen Themen überhaupt erst zuwenden zu können. Menschen mit Essstörungen leiden häufig zusätzlich darunter, dass sie sich nicht verstanden fühlen. Nach dem Kurs sollten Sie in der Lage sein, dieses Leid mindern zu können. Und das kann der Türöffner für den ersten mutigen Schritt zu einer Veränderung für die Betroffenen sein.

Kursinhalt:
Einfach mal ein bisschen mehr oder weniger essen? Einfach damit aufhören, sich zu dick zu fühlen? Einfach mal mit dem Unsinn aufhören? Wenn Menschen mit Essstörung das könnten, dann würden sie es tun. Aber Essstörungen sind kein Lifestyle, keine vorübergehende pubertäre Phase, keine Frage von Disziplin oder schwachem Willen.

Von Essstörungen sind nicht nur junge Mädchen und Frauen betroffen, sondern Menschen jeden Alters und Geschlechts. Essstörungen sind keine grundlegend körperlichen, sondern schwerwiegende psychische Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate unter den psychischen Störungen. Der seelische Kampf und die innere Not zeigen sich als Symptom auf der Körperebene. Essen und Gewicht sind dabei jedoch nicht das primäre Problem, sondern die sichtbaren Symptome einer schwerwiegenden psychischen Belastung.

Man sieht den Menschen eine Essstörung körperlich doch immer an? Nein - das stimmt nicht. Sie sehen es nur denjenigen Menschen an, bei denen sich das gestörte Essverhalten auf der körperlichen Ebene zeigt. Essstörungen beginnen und heilen im Kopf, daher ist der Versuch einer rein symptomatischen Behandlung, mit dem Fokus auf Gewichtszu- oder -abnahme in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt. Warum? Weil das Problem, was zu der Essstörung geführt hat, damit in keiner Weise beachtet und behandelt wurde. Betroffene brauchen die Essstörungen und werden diese so lange nicht aufgeben können, bis das dahinter liegende Problem einer Behandlung zugänglich wird.

Die unaufhörliche Beschäftigung mit Essen, Kalorien und Gewicht dient dazu, psychische Belastungen zu kompensieren. Essstörungen lenken von dem grundlegenden Problem ab, weil dieses für die Betroffenen alleine nicht zu ertragen und zu bewältigen ist. Daher liegt der Fokus in der Begleitung von an Essstörungen erkrankten Menschen darin, einen würdevollen, sicheren und haltgebenden Raum und eine stabile Beziehung anzubieten, damit sie den Mut fassen können, sich der Grundproblematik wieder zuzuwenden. Denn nur, wenn das grundlegende und auslösende Problem erkannt, anerkannt und einer würdevollen Bearbeitung zugänglich gemacht werden kann, ist die Möglichkeit gegeben, dass Betroffene die Essstörung in ihrer wichtigen Kompensationsfunktion Stück für Stück loslassen.

Sie werden sowohl etwas über die diversen Formen und Phasen von Essstörungen erfahren als auch über deren Bedeutung für die Betroffenen. Sie werden lernen, dass Essstörungen der paradox anmutende Versuch sind, das eigene Selbst zu bewahren und zu beschützen, und dass es so unterschiedliche Ursachen und Auslöser für Essstörungen gibt, wie es Betroffene gibt. Sie werden erfahren, wie es möglich ist, eine von Wertschätzung und Vertrauen geleitete würdevolle Beziehung für die Betroffenen anzubieten, um einen Raum für Veränderungswagnisse zu öffnen.

 

Schlagworte
gesundheit, ernaehrung

 

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