Ukrainische Literatur vom Leben und Überleben in einem jungen Staat, jetzt auch noch im Krieg

Kurs-ID 05070-23
Datum 02.12.2024 bis 07.12.2024
Dauer 6 Tage, optional Übernachtung und Verpflegung
Unterrichtszeiten Vollzeit, auf Wunsch mit Ü/Vpfl.
Kosten 290,00 €
Bildungsart Allgemeinbildung
Unterrichtsform Vor-Ort-Vollzeit
Förderung Ermäßigung: Schüler, Studenten, Arbeitslose
Präsenzkurs Dieser Kurs findet ausschließlich als Anwesenheitsveranstaltung statt.
mind. Teilnehmerzahl k. A.
max. Teilnehmerzahl k. A.
Dozent Harald Kersten, Tübingen
Anmelde URL des Kurses Direkte Anmeldung beim Anbieter
spezielles Angebot für Dozenten Keine Angabe.
Veranstaltungsort
 
Volkshochschule Inzigkofen im alten Kloster
Parkweg 3
72514 Inzigkofen

 

AbendkursBildungsgutscheinFörderfähig nach Fachkursprogramm des ESFBarierrefreier Zugang
k. A.k. A.k. A.k. A.

 

Beschreibung
Die Gegenwartsliteratur der Ukraine gehört zur Spitze Europas. Dabei ist der ukrainische Staat noch nicht viel mehr als ein Jahrhundert alt. Gegründet wurde er als Republik am Ende des 1. Weltkriegs 1918, aber gleich nach dem russischen Bürgerkrieg 1922 zu einer Sowjetrepublik vereinnahmt und erst nach dem Ende der Sowjetunion 1991 frei zur Entwicklung einer eigenständigen Demokratie. Die Wurzeln gehen bis auf die Kiewer Rus zurück, das erste Rus-Slawen-Großreich, das Ende des 13. Jahrhunderts die Mongolen zerstörten. Die Rus-Slawen entwickelten sich in drei Gruppen, die Russen, die größte, die Weißrussen und die Ruthenen, die Slawen, die sich im Westen ansiedelten, in Polen, Litauen, ab dem 18. Jahrhundert auch in Österreich (Galizien). Ihre Weiterentwicklung des mittelalterlichen Rus bildete die Grundlage des Ukrainischen. Als eigene Sprache wurde sie erstmals im 19. Jahrhundert normiert, Frucht des Romantikimpulses, der damit auch zur Herausbildung des Verständnisses als eigene Nation führte.

Und wie stellt sich die Ukraine in der Literatur der letzten zwanzig Jahre dar? Unübergehbare Grundlage ist die junge Geschichte. Oksana Sabuschko stellt in der Recherche einer Fernsehjournalistin über eine Widerstandskämpferin gegen die Nazis das Vergessene, Verdrängte heraus. Tanja Maljartschuk zeigt, dass auch die Auseinandersetzung mit den geistigen Vätern der Ukraine wie Wjatscheslaw Lysynskyj dem Leben heute weiterhilft. Oleksij Tschupa schildert plastisch, kräftig wie subtil eine Fülle heute typischer Ukrainer aus einem Haus mit 23 Wohnungen und Natalka Sniadanko, wie ukrainische Frauen auf der Höhe der Emanzipation sich den Westen außerhalb des Landes erschließen, am Beispiel Berlin. Der Krieg mi Russland begann ja schon 2014. Andrej Kurkow schildert das Leben in der ländlichen Grauzone des Donbas an einem Imker und Serhij Zhadan in der direkten Auseinandersetzung in einer Stadt an einem Lehrer, der seinen Neffen zur Sicherheit aus dem Internat holt, das der besucht. Und schließlich erzählt Jurij Wynnytschuk eine Vier-Freundschafts-Geschichte (ein Ukrainer, ein Jude, ein Deutscher, ein Pole), typisch für das traditionsreiche westukrainische Zentrum Lviv (Lemberg), aber von den 30er Jahren bis nach dem Krieg und mit der Erforschung und immer wieder wirkungsvollen Interpetation eines Todestangos, der dahin führt, "wo der Mond tanzt, wohin sein Schatten fällt" und außergewöhnliche Erinnerung und Entgrenzung auslöst.


Leitung: Harald Kersten, Tübingen
Beginn: Montag, 13 Uhr
Ende: Samstag, nach dem Frühstück

Die Volkshochschule bietet im restaurierten ehemaligen Kloster Inzigkofen auch Unterkunft und Verpflegung an (Preise pro Person):
Doppelzimmer 295,- € / 370,- € (ohne/mit DuWC)
Einzelzimmer 320,- € / 395,- € (ohne/mit DuWC)
www.vhs-i.de

 

Schlagworte
literatur, buch

 

Gelistet in folgenden Rubriken: