Wissenschaftliche Weiterbildung "Kunsttherapie"
Katholische Hochschule Freiburg
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Kursbeschreibung
Die Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie wurde aus der seit 20 Jahren bestehenden 'Wissenschaftlichen Weiterbildung Sozial- und Heilpädagogische Kunsttherapie' weiterentwickelt. Der Ablauf wurde neu strukturiert mit aufeinander aufbauenden Lehrphasen. Die genaue Modifizierung entstand in der Entwicklung neuer Module unter Einbeziehung wissenschaftlicher Aspekte u.a. mit den Kooperationen mit der Pädagogischen Hochschule Freiburg und der Universitätsklinik Freiburg.
Kunsttherapie ist ein eigenständiges Verfahren im sozial-rehabilitativen, im gesundheitswissenschaftlichen und im heilpädagogischen Bereich. Sie ermöglicht, innerpsychische oder psychomotorische Prozesse mit Hilfe bildnerischer Mittel zum Ausdruck zu bringen und neu zu ordnen. Mit Hilfe malerischer, plastischer oder grafischer Medien und Methoden werden nonverbale Ausdrucksmöglichkeiten in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt, so dass diese unterstützend und ergänzend zu anderen Maßnahmen positiv auf Veränderungsprozesse einwirken können und Ressourcen gestärkt werden können.
Inhalte
Die Lehrinhalte der Wissenschaftlichen Weiterbildung Kunsttherapie sollen die Absolvierenden dazu befähigen, die Kunsttherapie im präventiven, akuten, rehabilitativen, stationären und ambulanten Gruppen- und Einzelsetting anwenden zu können. Die Weiterbildung ist gleichermaßen praxisorientiert und wissensbasiert und vermittelt in einem ausgewogenen Verhältnis:
- Fach- und Methodenwissen, wissenschaftliches Arbeiten sowie die Fähigkeit, sich eigenständig neues Wissen und Können anzueignen
- Kunsttherapeutische Kompetenzen in der Anwendung im Praxisfeld
- Vielfältige Methoden, Interventionen und multimodale Herangehensweisen, um anwendungsrelevantes Handlungswissen einzuüben und selbst erfahrend zu reflektieren
- Dokumentation und Evaluation kunsttherapeutischer Prozesse
- In modellhaften Werkstatt- und Atelierräumen künstlerisch-praktisch und kunsttherapeutisch-methodisches Gestalten und gleichzeitig eine Organisation der Materialbereitstellung
Kompetenzerwerb
- Vertiefte Materialerfahrung des bildnerisch-plastischen Gestaltens (Malerei, Grafik, Ton, Holz, Collage usw.)
- Künstlerische Prozesse selbst erleben und begleiten
- Umgang mit dem ästhetischen Objekt
- Grundlagenwissen bzgl. Diagnostik, Störungs- und Krankheitsbildern, Entwicklungspsychologie, Psychopathologie, Neurologie
- Kunsttherapeutische Methoden und ihre Indikation
- Einüben der therapeutischen Rolle
- Grundlagen therapeutischen Handwerks (Indikation, Intervention, therapeutische Beziehung und Haltung)
- Prozessbegleitung, -reflexion und -dokumentation
- Professionelles Arbeiten in verschiedensten Bezugssystemen
- Organisation von Werkstatt und Atelier
Arbeitsfelder
- Klinische Arbeitsfelder (psychiatrische, psychosomatische und somatische Kliniken)
- Sozialpädagogische, psychosoziale, pädagogische und heilpädagogische Arbeitsfelder, Kunstassistenz
Zielgruppe
Für die Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie können sich externe quer einsteigende Interessierte von Hochschulen bewerben oder Interessierte, die in gesundheitswissenschaftlichen, sozial- und heilpädagogischen, pädagogischen oder künstlerischen Berufen tätig sind.
Ablauf und zeitlicher Aufwand
Die Weiterbildung umfasst zwei Phasen. Die Basisphase (0,5 Jahre) ist Voraussetzung für den Einstieg in die Intensivphase (2,5 Jahre) wie im beigefügten Schema dargestellt. Sie muss in der Regel vor der Intensivphase besucht worden sein. In Ausnahmefällen ist ein direkter Einstieg in die Intensivphase möglich. Zur Abklärung vereinbaren Sie bitte ein Gespräch mit der Weiterbildungsleitung.
Basisphase:
Die Basisphase ist auf 0,5 Jahre konzipiert. In den drei Modulen dieser Basisqualifikation wird ein orientierender Einblick in die Kunsttherapie gegeben sowie ein praktisches Kennenlernen der bildnerisch-plastischen Medien und beispielhafter Interventionen ermöglicht. Sie finden nur im Wintersemester statt (Januar, Februar, März) und müssen als Voraussetzung für den Einstieg in die Intensivphase der Weiterbildung besucht worden sein.
Bei erfolgreicher Teilnahme an der Basisphase wird eine Teilnahmebescheinigung ausgestellt.
Intensivphase:
Die Lehrinhalte der zweieinhalbjährigen Intensivphase der Wissenschaftlichen Weiterbildung verteilen sich auf 26 Module mit jeweils 18 UE (Fr./Sa.) (entspricht den 52 Seminarterminen im Buchungsformular). Die unterrichteten Themen sind Grundlagen, Medien, Methodik und Praxisfelder der Kunsttherapie sowie die selbsterfahrungsgestützte Vermittlung kunsttherapeutischer Interventionen, die begleitete Kleingruppenarbeit in Mentor*innengruppen, die Supervision und die künstlerische Werkstattarbeit.
Zusätzlich zu den 26 Seminar-Modulen umfasst die Weiterbildung folgende Inhalte:
• Mentor*innengruppen, die durchgängig von Mentor*innen begleitet werden
(175 Unterrichtseinheiten an ca. 20 Seminartagen)
• 30 h Supervision (entspricht ca. 4 Seminartagen)
• 80 h künstlerische Werkstatt (geöffnet in der Regel Donnerstag abends vor den Wochenendseminaren)
• Wissenschaftliche Abschlussarbeit, die beispielsweise eine Falldarstellung beinhalten kann
Die regelmäßige Teilnahme an den Seminaren, Mentor*innengruppen, Supervision und der Künstlerischen Werkstatt, wird mithilfe von Nachweisblättern dokumentiert. Alle Seminare werden auf der Lernplattform ILIAS mit E-Learning-Optionen begleitet.
Zu den jeweiligen Bereichen gehört ein Selbststudium in unterschiedlichem Umfang.
Außerhalb des IWW sind von den Teilnehmenden selbst zu organisieren und zu finanzieren:
• 100 h Selbsterfahrung
• 390 h Praktikum
Abschluss
Die Wissenschaftliche Weiterbildung Kunsttherapie am IWW umfasst insgesamt 2.700 Lehr- und Lerneinheiten und entspricht den Ausbildungsstandards des Berufsverbandes DGKT (Deutsche Gesellschaft für künstlerische Therapieformen e.V.). Sie ermöglicht durch eine schriftliche Abschlussarbeit und durch die Absolvierung eines mehrtägigen Abschlusskolloquiums mit künstlerisch-kunsttherapeutischer Präsentation den Erwerb des Zertifikats „Diploma of Advanced Studies“ (DAS). Es berechtigt zur weiteren Graduierung im DGKT.
Zulassungsvoraussetzung
Neben einem persönlichen Beratungsgespräch ist die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit dem Spektrum bildnerischer Materialien und Gestaltungsprozesse im Kontext von Selbst- und Gruppenerfahrung für alle Interessierte grundlegend.
Zulassungsvorraussetzung zur Buchung der Intensivphase der Weiterbildung ist eine Hochschulzugangsberechtigung und/oder ein passender Berufsabschluss in einem gesundheitswissenschaftlichen, sozial- und heilpädagogischen, pädagogischen oder künstlerischen Beruf.
Die Teilnahme an der Basisphase ist Voraussetzung für die Buchung der Intensivphase.
Bei Buchung der Weiterbildung laden Sie bitte entsprechende Nachweise (Lebenslauf sowie Abschlusszeugnisse, z. B. der Schule, Ausbildung, Hochschule) über die Uploadfunktion im Buchungsformular hoch.
Leitung/Dozent*innen
Prof.in Dr. Monika Wigger (Leitung/Dozentin)
Professorin für Ästhetik und Kommunikation - Schwerpunkt Bildnerisches Gestalten und audiovisuelle Medien / KH Freiburg
monika.wigger@kh-freiburg.de
Die wissenschaftliche Weiterbildung wird von renommierten Expert*innen und Wissenschaftler*innen durchgeführt, die im engen Kontakt zur Praxis stehen.
Kursinformationen
Karlstraße 63
79104 Freiburg im Breisgau