Neue Impulse für die Fachkräftesicherung

08.09.2022
Bundesministerien laden zum Fachkräftegipfel ein

Für die Wirtschaft wird es zunehmend schwerer, Fachkräfte zu rekrutieren. Das zeigt die aktuelle Prognose des Fachkräftemonitorings bis zum Jahr 2026, die das wissenschaftlich unabhängige Konsortium QuBe („Qualifikation und Beruf in der Zukunft“) im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) erstellt hat.

Jeden Tag hören wir davon, dass viele Betriebe händeringend nach Fachkräften suchen. Für viele Unternehmen wird das auch in den nächsten Jahren eine große, manchmal sogar eine existenzielle Herausforderung bleiben. Wir müssen alles dafür tun, dass der Fachkräftemangel unsere Wirtschaft nicht ausbremst. Deshalb laden die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, der Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck und ich die zentralen Akteure aus Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik für den 7. September 2022 zu einem Fachkräftegipfel nach Berlin ein, um die neue Fachkräftestrategie der Bundesregierung zu diskutieren.

HUBERTUS HEIL, BUNDESMINISTER FÜR ARBEIT UND SOZIALES

Zentrale Ergebnisse des Fachkräftemonitorings sind:

  • Die Rekrutierung von Fachkräften wird für die Wirtschaft immer schwerer. Vor allem, weil die geburtenstarken Jahrgänge zunehmend in den Ruhestand eintreten.
  • Im Jahr 2026 wird die Suche der Arbeitgeber in einem knappen Viertel der betrachteten Berufsgruppen länger als 90 Tage dauern.
  • Zu den Berufsgruppen mit erwarteten Engpässen gehören im Jahr 2026 Berufe, die einen starken Arbeitsplatzaufbau verzeichnen (z.B. Berufe in Informationstechnologie, Erziehung, Gesundheit und Hotellerie) oder einen hohen, demografisch bedingten Ersatzbedarf haben (z.B. Metallbau und Elektrotechnik).
  • Fachkräfteengpässe drohen vor allem in Berufen mit hohem Männeranteil, neben der Informationstechnologie auch im Hochbau und in Handwerksberufen wie Klempnerei, Sanitär, Heizung und Klimatechnik sowie Aus- und Trockenbau und Energietechnik. In den 25 Berufsgruppen mit Fachkräfteengpässen und über 150.000 Erwerbstätigen sind dies 16 Berufe mit hohem Männeranteil, sechs Berufe mit hohem Frauenanteil und drei mit eher ausgewogener Geschlechterverteilung.
  • Die Engpässe in den Bauberufen werden andauern. Ein hoher Ersatzbedarf geht einher mit steigendem Neubedarf aufgrund der anstehenden Bauvorhaben. Engpässe sind vor allem in Tätigkeiten zu erwarten, die mindestens einen beruflichen Abschluss voraussetzen, wozu auch „Bauplanung und -überwachung, Architektur“ gehören.