Einführung in die systemische Bindungstheorie und -praxis - Kindliche Bindungswünsche verstehen
Systemisches Institut Tübingen
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Kursbeschreibung
„Bindung ist das gefühlsgetragene Band, das eine Person zu einer anderen spezifischen Person anknüpft und das sie über Raum und Zeit miteinander verbindet.“ (John Bowlby)
Fehlende Feinfühligkeit, Vernachlässigung und Gewalterfahrung erschweren es Eltern, ihre Kinder sicher zu binden und diese gut geschützt ins Leben zu entsenden.
Daher begegnen uns Kinder – und diese sich untereinander – manchmal mit Bindungs- und Explorationswünschen, die schwer als solche erkennbar sind. Ihre Beziehungen und oft auch ihr Spielen und Lernen sind erschwert.
Ziele
Im Seminar leiten uns die Fragen: Wie kann Kindern und Eltern im Rahmen von Kita, Schule und Jugendhilfeeinrichtungen sowie in Beratung geholfen werden, sich sicher zu binden? Wie kann ich als Fachkraft anhand der Reflexion meiner Bindungserfahrungen mein Verhalten und Erleben verstehen, so dass ich hilfreich für Kinder und Eltern sein kann?
Die Teilnehmer*innen lernen anhand von Vorträgen und Videoaufzeichnungen, welche Bindungsmuster es gibt, wie sie entstehen und sich verändern können.
Sie reflektieren in Einzel- und Partnerübungen ihre eigenen Bindungsmuster.
Sie wissen um die Relevanz eigener Bindungserfahrungen für die Arbeit in ihren professionellen Kontexten.
Sie reflektieren bindungsorientierte Aspekte in ihrer alltäglichen Arbeit.
Inhalte
Entstehung von Bindungsmustern
Konzept der Feinfühligkeit
Sicherer Kreis von Bindung und Exploration
Entstehung von Bindungsstörungen im Kindesalter/Jugendalter
Entstehung und Veränderung von inneren Arbeitsmodellen der Bindung im Lauf des Lebens
Praxisbezug: Umgang mit bindungsgestörten Kindern/Jugendlichen in der Jugendhilfe
Entwicklung der eigenen Bindungsfähigkeit als professionelle Notwendigkeit und Kompetenz