Mediation Jubiläumstagung
Universität Heidelberg - Wissenschaftliche Weiterbildung
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Kursbeschreibung
Im Jahr 1995 von Lis Ripke und Prof. Dr. Reiner Bastine gegründet, um eine fundierte Mediationsausbildung in Deutschland anzubieten: Das Heidelberger Institut für Mediation feiert 30-jähriges Jubiläum. Fast ebenso lang besteht, seit 1996, die Kooperation mit der Universität Heidelberg im Bereich wissenschaftliche Weiterbildung in einer Public Private Partnership. In drei Jahrzehnten wurden 2.200 Menschen aus unterschiedlichen Berufen mit psychologischem, juristischem, medizinischem, künstlerischem und ökonomischem Hintergrund ausgebildet.
TAGUNGSPROGRAMM
Michel Boven: Ambiguitätstoleranz, die Kunst des Aushaltens.
Mediation ist mehr als ein Werkzeug zur Konfliktlösung - sie stärkt die Grundlagen demokratischer Kultur durch Dialog, Beteiligung und gegenseitiges Verstehen. In Zeiten von Demokratiemüdigkeit und Polarisierung fördert Mediation aktives Zuhören, gegenseitiges Verständnis und konstruktiven Dialog. Dabei spielt Ambiguitätstoleranz als die Fähigkeit, Unsicherheiten und widersprüchliche Sichtweisen auszuhalten, eine zentrale Rolle.
Frank Glowitz:Wie fühlen Organisationen?
"Bitte sorgen Sie dafür, dass wir hier wieder sachlich miteinander umgehen und aufhören, permanent über unsere Befindlichkeiten zu reden." Schön, wenn das die Alternative wäre: Organisationen sind Systeme, die sich über ihren sachlich-fachlichen Bezug (Produkte, Dienstleistungen, etc.) nach außen definieren, aber intern durch soziale Systeme geprägt sind. Menschen kooperieren, damit sie einen sachlich-fachlichen Output hervorbringen. Gelingt das nicht, wird dies oft durch Emotionen,Gefühle und Bedürfnisse angezeigt.
Dagmar Lägler: Gestalten in der Mediation
Weingärtnergenossenschaften fusionieren, Friseurmeisterinnen und -meister kooperieren, Mehrgenerationsprojekte planen ihr künftiges Zusammenleben wie auch Patchwork-Beziehungen: Die Kraft, die in der Mediation liegt, hat großes Gestaltungspotenzial. Hochmotivierte Klientinnen und Klienten wollen gemeinsam Zukunftsmodelle entwickeln. Diese positive Energie belebt auch Mediatorinnen und Mediatoren - lasst uns gemeinsam die vielfältigen Chancen mediativen Handelns erkunden!
Thomas Rüttgers: Fünf Konflikte, die jedem Paar begegnen
Wissen für die Arbeit und den Hausgebrauch: Julie und John Gottman, zwei der wohl bekanntesten US-amerikanischen Paarforscher*innen, haben sich ein Leben lang mit dem Thema Konflikte und Konfliktdynamik beschäftigt. Beschrieben und analysiert werden die fünf zentralen Konfliktdynamiken, die sich in dyadischen Konflikten beobachten lassen. Wiedererkennung garantiert!
Dr. Eva Schwittek: Kulturelle Aspekte in Kommunikation und Konflikt
Input 1 angeleitet von Eva Schwittek: Die Teilnehmenden lernen sich durch interaktive Spiele und kurze Dialogübungen kennen, in denen sie kulturelle Anteile in Konflikten erforschen. Ziel ist, ein klareres und differenzierteres Bild zu gewinnen, um integrativ mit Konflikten umgehen zu können. Der Fokus liegt auf dem spielerischen Austausch, um Kontakte zu knüpfen und das berufliche Netzwerk zu stärken.
Input 2 begleitet von Eva Schwittek: Ein Musiker und Sprachkünstler lädt ein, nonverbalen Ausdruck, kulturelle Missverständnisse und Perspektivwechsel auf humorvolle Weise zu erkunden. Die Teilnehmenden experimentieren mit Musik, Sprachspielen oder improvisierten Szenen. Diese Erfahrung spricht verschiedene Sinne an, spielt auf mehreren Ebenen und regt zu einem integrativen und somit anderen Umgang mit Konflikten an.
Oral History
Auf dem Podium wird Moderator Arnd Küppers Prof. Reiner Bastine und Lis Ripke zu den Anfängen der Mediation in Deutschland und der Gründung des Heidelberger Instituts befragen.
Kursinformationen
Im Neuenheimer Feld 130.1
69120 Heidelberg (Neckar)