Zweites digitales BarCamp BW - ein Erfahrungsbericht
Knapp 300 Teilnehmer von Bildungsträgern, Personalabteilungen sowie Referenten tauschten sich beim 2. Digitalen BarCamp Baden-Württemberg zum Thema „Weiterbildung neu denken – die Zukunft gestalten“ aus. Unterstützt vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg hatten die Regionalbüros für berufliche Fortbildung Baden-Württemberg dazu eingeladen.
Als Teilnehmende Neuland betretend, zeigte sich schnell, dass der Zugang zur Plattform einfach ist und auch für weniger PC-affine Nutzer zu bewältigen ist. Zunächst gab es viele Hallos aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus. Teilgeber aus Österreich, Paris, Italien und Mallorca hatten sich zugeschaltet. Digital lässt Distanz schwinden, spart Reisekosten und ermöglicht Begegnung mit Menschen, die man sonst nie getroffen hätte. Das bewies auch die Zahl der Teilgeber. Es wurde immer wieder bestätigt, dass weite Wege die Teilnahme verhindert hätten, nicht aber die digitale Ausrichtung. Per Videobotschaft motivierte zu Beginn die Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Runde. Sie betonte, dass sich mit der Digitalisierung die Möglichkeit für berufliche Fortbildung rasant weiterentwickelt. Weiterbildungsanbieter müssten sich neu positionieren. Denn Weiterbildung werde künftig, mehr als zuvor, online stattfinden. Daher sei zu überlegen, wie Fortbildung auf Unternehmen im Land zugeschnitten werden kann. Die rund 1500 Bildungsträger im Land befänden sich in einer „herausfordernden Zeit“, auch vor dem Hintergrund, dass Weiterbildung ein Schlüsselthema für eine erfolgreiche Zukunft in Baden-Württemberg ist.
Im Verlauf des Tages war es möglich, nach einem am Tag selbst erst festgelegten Sessionplan, die Themen zu wählen und sich in verschiedenen Räumen unter die Teilnehmenden zu mischen. Workshops, Vorträge und Diskussionen zur Qualität und Akzeptanz des virtuellen Klassenraums oder die Weiterbildung Lehrender, die Zusammenarbeit von Teams oder der Werte- und Kulturwandel im Online-Business waren nur einige der vielfältigen Themen. Der Austausch der Experten zum neuen Lernen war vielfältig und bunt.
Im Vorfeld des BarCamps konnten sich die Teilnehmer, beziehungsweise im Sprachgebrauch der BarCamps Teilgeber, anmelden. Am Tag der Veranstaltung wurden die entsprechenden Links und Passwörter veröffentlicht, so dass man sich in den Hauptraum, ebenso wie in die Räume der einzelnen Sessions, leicht anmelden und auch wechseln konnte. Nach der Hauptanmeldung erfolgte kurz nach zehn Uhr auch der Einlass durch den Moderator. Als besonders spannend wurde der Pausenraum bewertet, in dem sich die Fachleute treffen und austauschen konnten, ähnlich der Begegnung am Kaffeetisch oder in der Kantine, nur eben virtuell.
Auch die Sessions gestalteten sich lebendig. Die Teilgeber teilten an die Teilnehmenden digitale Kärtchen aus. Diese konnten mit eigenen Inhalten zum jeweiligen Thema an die virtuelle Pinnwand gegeben werden. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass die Krise mehr Fortschritt bringt. Das wurde auch in einer These ausgedrückt: „Wir brauchen mehr Krise, denn Krise bringt Veränderung!“ Das BarCamp zeigte deutlich, dass diese Art der Konferenz „kein Hexenwerk“ ist, sondern dazu dient, Hemmschwellen abzubauen und Neugierde zu wecken. Gelobt wurde der gute Austausch unter den Fachleuten, die Aktivität und Offenheit aller Beteiligten. „Viele Methoden wurden gezeigt, sowie viel Wissen an einem Platz versammelt“, hieß es abschließend aus der Runde. Auch die Begegnung gestaltete sich intensiver als in einem Vortragsraum, denn die Unterhaltung erfolgte von Angesicht zu Angesicht über die Kamera. Ein Dank galt dem Orga-Team der Regionalbüros für berufliche Fortbildung Baden-Württemberg, das sich zu jeder Zeit im Hintergrund aufhielt und auch bei technischen Fragen behilflich war. Nur für Ortenau/FDS: Zum Team zählte auch Bianca Böhnlein, Leiterin des Regionalbüros Ortenau und Freudenstadt/Horb.
Hinweis:
Was ist ein BarCamp?
Ein BarCamp ist eine selbst organisierte Konferenzform ohne vorher festgelegte Tagesordnung. Die sogenannten Teilgeber bringen ihre Themen und Fragestellungen ein. Vorträge heißen Sessions. In diesen tauschen sich in virtuellen Räumen die Experten aus. Sie heißen Teilgebende, da sie keine passiven Teilnehmer sind, sondern den Ablauf aktiv mitgestalten.