Weiterbildungspflicht für Makler und Hausverwalter löst Nachfrage-Boom an Seminaren aus

30.10.2019
Immobilienmakler bevorzugen E-Learnings

Der Katalog ist groß: Das Weiterbildungsangebot für Immobilienmakler hält eine Vielzahl an Kursen bereit – seit 1. August 2018 stärker nachgefragt als je zuvor. Zu diesem Stichtag  ist das Gesetz zur Einführung einer Berufszulassungsregelung für gewerbliche Immobilienmakler und Wohnimmobilienverwalter in Kraft getreten. Seither besteht für die Berufsgruppe eine Weiterbildungspflicht (§34c GeWO). Dadurch hat die Nachfrage nach Seminaren im Bereich Immobilienmakler auf dem Weiterbildungsportal kursfinder.de deutlich zugenommen: Ein Plus von 15,2 % Traffic verzeichnete das Portal zwischen dem 1. August 2018 und dem 31. Juli 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – vor allem in den deutschen Großstädten gab es erhebliche Zuwächse bei Traffic und Suchanfragen.

In Branchenkreisen wird die Weiterbildungspflicht begrüßt. „Nur wer sich als Immobilienmakler kontinuierlich weiterbildet, wird auf Dauer am Markt erfolgreich sein”, ist sich Claudia Kallenborn von der Europäischen Immobilien Akademie e. V. (EIA) sicher. Durch eine fundierte Ausbildung und viele absolvierte Fortbildungen könne man sich bei der Suche nach einem Anstellungsverhältnis oder beim nächsten Karrieresprung von anderen abheben.

Steuerliche und rechtliche Themen besonders beliebt

Seit Inkrafttreten des Gesetzes verzeichnet die EIA eine unverändert hohe Nachfrage nach Präsenz- und Online-Lehrgängen. 20 Stunden Fortbildung innerhalb eines Zeitraumes von drei Jahren (2018 – 2020) müssen Immobilienmakler und Immobilienverwalter nun erbringen. Bei der Europäischen Immobilien Akademie e. V. hat man den aktuellen Seminar- und Webinarkatalog in Anlehnung an die inhaltlichen Anforderungen der neuen Rechtsverordnung erarbeitet. Eine Umstellung der Lehrpläne hätte nicht erfolgen müssen, da die Lehrgänge mit 90 Zeitstunden inhaltlich schon sehr umfangreich gewesen seien, erklärt Claudia Kallenborn. Je nach Lehrgang können mindestens 20 Fortbildungsstunden gemäß §15b Abs. 1 MaBV zertifiziert werden.

Die möglichen Weiterbildungsinhalte, die Immobilienmakler und Immobilienverwalter wählen können, sind vielseitig. Einen Trend zeichnet sich laut Claudia Kallenborn jedoch schon jetzt ab: Steuerliche und rechtliche Themen werden verstärkt nachgefragt. „Gerade bei diesen Fachgebieten gibt es immer viele Neuerungen und es ist wichtig, hier auf dem Laufenden zu bleiben und Haftungsrisiken zu erkennen”, erläutert die Marketing-Expertin der EIA.

Prognose 2020: Nachfrage nach Inhouse-Seminare wird steigen

Was auffallend ist: Vor allem die Nachfrage nach E-Learning ist seit 1. August 2018 enorm in die Höhe geschnellt. Das Weiterbildungsportal kursfinder.de verzeichnet hier im Bereich Immobilienmakler einen Traffic-Zuwachs von 298 % (Zeitraum 1.8.2018 bis 31.7.2019). Im Bereich Hausverwaltung beträgt das Plus sogar 318 %. Diese Tendenz zeichnet sich auch bei der EIA ab, wie Claudia Kallenborn bestätigt: „Insbesondere bei den Webinaren, einer flexiblen, interaktiven und unabhängigen Form der Weiterbildung verzeichnen wir ein stetiges Wachstum.”

Die Expertin sieht allerdings schon den Trend für nächstes Jahr kommen: Im letzten Jahr zum Sammeln der 20 Fortbildungsstunden, rechne der Weiterbildungsanbieter damit, dass vor allem die Nachfrage nach Inhouse-Seminaren steigen wird. „Wir bieten hier auch Weiterbildungsveranstaltungen von bis zu drei Tagen an, so dass hierbei 20 Zeitstunden für alle teilnehmenden Mitarbeiter auf einen Schlag zertifiziert werden können”, geht sie auf das besondere Kursangebot ein.

Die Fortbildungszertifikate, die die Kursteilnehmer erhalten, gelten als Nachweis gegenüber prüfenden Stellen. Sie müssen deshalb aufgehoben und jederzeit vorgelegt werden können – andernfalls droht ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro.

Von der Weiterbildungspflicht profitieren nicht nur Weiterbildungsanbieter wie die EIA, sondern vor allem die Immobilienmakler und Immobilienverwalter selbst: Sie sichern sich damit im zunehmenden Wettbewerbskampf um Immobilien ein gutes Image und verschaffen sich einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern. Denn wer vielseitiges Branchenwissen mitbringt, kann damit auch punkten. 

Quelle: www.kursfinder.de