Bindungswissen für die systemische Praxis (3 Tage) - "Bindung ist (fast) alles - ist ohne Bindung alles Nichts?"

Kurs-ID SEMI24-08 FR
Datum 08.04.2024 bis 10.04.2024
Dauer 3 Tage
Kosten 510,00 €
Bildungsart Fortbildung/Qualifizierung
Unterrichtsform Seminar
Präsenzkurs Dieser Kurs findet ausschließlich als Anwesenheitsveranstaltung statt.
mind. Teilnehmerzahl k. A.
max. Teilnehmerzahl k. A.
Dozent Alexander Trost
URL des Kurses Details beim Anbieter
spezielles Angebot für Dozenten Keine Angabe.
Veranstaltungsort
 
wispo Systemisches Zentrum
Wintererstraße 4
79104 Freiburg im Breisgau

 

AbendkursBildungsgutscheinBarierrefreier Zugang
k. A.NeinNein

 

Beschreibung
Als unkonventionell denkender Forscher begründete John Bowlby in den 1960er-Jahren die Bindungstheorie. Schon damals erkannte er, dass eine interdisziplinäre Perspektive für die Erforschung von Entwicklungs- und Veränderungsprozessen beim Menschen essenziell ist. Dabei verband er seinen originär psychoanalytischen Ansatz und die empirische Perspektive der Verhaltensforscher mit typisch systemischen Denkfiguren. Die Bindungstheorie fokussiert – ausgehend von der frühen Mutter-Kind-Beziehung – auf Kommunikation und Interaktion in Systemen und auf die Neurobiologie.

Systemtheorie und systemische Praxis entwickelten in ungefähr der gleichen Zeitspanne wirkmächtige Verfahren in der Beratung und Therapie von Einzelnen, Paaren und Familien. Die naheliegende Verbindung zwischen Bindungstheorie und Systemtheorie wurde in der Vergangenheit vernachlässigt. Im Seminar bringt Alexander Trost das „Fremdeln“ der Systemiker*innen gegenüber Neurobiologie und Bindungstheorie durch eine interessiert-neugierige Annäherung auf eine andere Resonanzstufe. Die Bedeutung von Kontexten ist in beiden Verfahren grundlegend, und beide können von den Erkenntnissen und Methoden der anderen wesentlich profitieren. Die Verbindung von theoretischer Grundlegung und methodisch-praktischer Anwendung von Bindungswissen und Mentalisieren in der systemischen Arbeit ist anregend und nutzbringend für alle Interessierten aus psychosozialen Arbeitsfeldern.

Nach dem Seminar sind Sie in der Lage, Bindungswissen und Bindungserkenntnisse auf systemischem Hintergrund in Ihre Berufspraxis einfließen zu lassen. Im Seminar wird vor dem Hintergrund des systemischen Ansatzes gearbeitet. Konkret und praxisnah werden Sie folgende Inhalte kennenlernen:

- Neurobiologische Grundlagen der Gehirnentwicklung in Bezug auf Bindung, Selbstregulation und systemische Prozesse
- Bindungstheorie: Von der frühen Eltern-Kind-Bindung zur Bedeutung der Bindungsstile in der professionellen Interaktion
- Bindung und Trauma, Bindungsstörungen
- Den eigenen Bindungsstil als systemisch Arbeitende(r) verstehen und nutzen
- Bindungsorientierte Haltung und Methodik im systemischen Arbeitsprozess
- Das Modell: Binden-Halten-Lösung als Navigationshilfe im systemischen Prozess

Zielgruppe:
Zur Teilnahme am Seminar sind Praktiker*innen aus dem Sozial- und Gesundheitswesen eingeladen, z.B.:
- Sozialpädagog*innen und Sozialarbeiter*innen
- Psychosoziale Berater*innen,
- Therapeut*innen mit Zusatzausbildung, z.B. „Systemische Therapie“,
- Psychotherapeut*innen,
- Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen,
- Pädagog*innen aus schulischen Kontexten und aus der Jugendhilfe,
- Erzieher*innen,
die Bindungswissen und Bindungserkenntnisse in der beraterischen, therapeutischen und pädagogischen Arbeit handlungssicher integrieren möchten.

Für ganz Neugierige die passende Literatur:
Alexander Trost: Bindungswissen für die systemische Praxis. Ein Handbuch. V&R, 2018

Arbeitszeiten:
Tag 1: 09.30 - 17.00 Uhr
Tag 2: 09.00 - 17.00 Uhr
Tag 3: 09.00 - 17.00 Uhr

Die Veranstaltung dient der beruflichen Fortbildung und umfasst 25 Unterrichtseinheiten a 45 Minuten.

 

Schlagworte
beratung, therapie

 

Gelistet in folgenden Rubriken: