Ausbildungen sollen nicht als „Berufs-Bachelor“ bezeichnet werden, sagt der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz.

31.01.2019
Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz will, dass berufliche und akademische Abschlüsse klar unterscheidbar bleiben und auch die Bezeichnungen nicht vermischt werden.

Herr Alt, warum wehren sich die Hochschulrektoren so gegen den Plan, beruflich Weitergebildete künftig „Berufs-Bachelor“ und Berufs-Master“ zu nennen?
Weil das Abschlüsse vermischt, die zwar gleichwertig, aber nicht identisch sind. Wir haben die Hochschulabschlüsse Bachelor und Master in den letzten 20 Jahren mit viel Mühe und gegen manche Kritiker in Deutschland etabliert und zu einer Marke gemacht. Sie stehen für akademische Bildung und entsprechende Kompetenzen. Nun sollten wir sie nicht mit der beruflichen Fortbildung vermischen.

Aber Sie haben nichts dagegen, dass ein Meister in der Nomenklatur gleichwertig ist zu einem Bachelor?
Wir erkennen ohne Frage an, dass jemand beispielsweise nach 800 Stunden Fortbildung und Meisterprüfung auf dem Niveau eines Hochschulbachelors ist. Die berufliche Weiterbildung ist enorm anspruchsvoll. Aber sie basiert eben in der Regel nicht auf Wissenschaft, und das soll sie ja auch gar nicht. Das ist ein zentraler Unterschied. Deshalb sollte man auch die Bezeichnungen nicht vermischen. Die Schweiz hat das ebenfalls diskutiert und sich richtigerweise dagegen entscheiden.

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